„Ein Sadhana ist Deine ganz persönliche Praxis – Dein regelmäßiges Ritual, um Dich mit Deinem “Higher Self” zu verbinden.“
So heißt es zumindest in der ersten Zeile der Beschreibung für mein Special zum Thema Yoga Sadhana, das ich am 12. Dezember 2021 im Youga in Darmstadt anbiete. Mit dem Sanskrit Wort Sadhana, das eine zielgerichtete spirituelle Praxis beschreibt, kam ich während meiner Yogalehrerausbildung das erste Mal in Berührung. Was ist aber nun gemeint mit dem Ziel einer spirituellen Praxis? Erleuchtung? Glück? Zufriedenheit? Erweckung magischer Kräfte? Ok, das heutige Spektrum der Beweggründe für eine spirituelle Praxis ist enorm und ich muss zugeben, meine persönlichen Beweggründe hatten zu Anfang meiner Praxis auch wenig mit spirituellen Motiven zu tun. Wer Maslow’s Bedürfnispyramide bereits kennt, weiss, dass man zunächst seine Grundbedürfnisse nach Gesundheit, Sicherheit, sozialen Beziehungen etc. decken muss, um sich der Verwirklichung höherer Ziele widmen zu können. Eigentlich galt für Maslow die Selbstverwirklichung als höchstes Ziel im Leben, also im Prinzip die persönliche Weiterentwicklung und Entfaltung des eigenen Potentials. Spannenderweise überarbeitete er kurz vor seinem Tod seine Pyramide und erweiterte sie um eine noch weitere, höhere Ebene: der Transzendenz. Yes Baby, Spiritualität. Nachdem ich mich also gefühlt die Pyramide hochgearbeitet habe (spätestens seit meine Kinder durchschlafen mehr oder weniger erfolgreich – aber machen wir uns nichts vor, das Leben ist kein linearer Weg von A nach B), kam von ganz allein der innere Drang nach etwas Höherem. Und auch wenn ich die Yogapraxis einfach aus purem Selbsterhaltungstrieb begonnen habe, so hat das Yoga seine Magie an mir nicht verfehlt. Es ist halt einfach doch mehr als einfach nur Gymnastik mit fancy Leggings und Wellnesscharakter. Yoga bedeutet letztendlich Einheit. Einheit mit unserem Ursprung. Und ja, dieser Ursprung ist verdammt schwer in Worte zu fassen. Universum, Energie, das Göttliche…doch wer fühlt sich im Alltag denn schon in Verbindung mit diesem schwer greifbaren Konzept von allem und nichts? Ich zumindest nicht, während ich dabei bin die Tomatensoße aus meinem Kuschelpulli herauszukratzen. Hier kommt wieder das Sadhana ins Spiel. Denn seit ich regelmäßig (idealerweise täglich) meine spirituelle Praxis durchführe, vermehren sich diese Momente des Gefühls von Einheit. Der Verbindung zu dem Höheren. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass man sich weniger getrennt fühlt – zu allen Lebensformen, ob Mitmenschen, Tiere oder die Natur.
Wie sieht ein Sadhana denn eigentlich aus? Es gibt hier keine allgemein gültige Erfolgsformel, da der Weg für uns alle sehr individuell aussehen kann. Allerdings, so habe ich es von meinen Lehrern aus der Hatha Vinyasa Yoga Tradition gelernt, gibt es bestimmte Werkzeuge, die unserer täglichen Praxis dienlich sein können. Folgende traditionelle Praktiken können teil Deines Sadhana sein:
- Asana Praxis
- Pranayama
- Meditation
- Mantra
Weitere Praktiken, die ich für mein persönliches Sadhana nutze:
- Journaling
- Affirmationen
- Kreativität (z.B. Gedichte schreiben, Tanzen etc.)
Für einige gehört ein Puja (hinduistisches Verehrungsritual) dazu, für manche etwas noch ganz anderes. Jede spirituelle Tradition hat ihre ganz eigenen Sadhana Praktiken. Um es mit den Worten einer meiner Lieblings-Yoginis zu sagen: Find what feels good!
Hier ein Beispiel für mein tägliches Sadhana:
- 05:00 Uhr – Pranayama: Kapalabhati (3 x 60-80-120) und Anuloma Viloma (4:16:8)
- 05:20 Uhr – Asana Praxis
- 06:15 Uhr – Meditation (mit Mantra)
- 06:45 Uhr – Creative Flow (Journaling, Lesen, Schreiben etc.)
Wenn ich morgens mal weniger Zeit habe, dann komprimiere ich auch gerne mal die Asana Praxis oder mache Pranayama am Abend. Was zählt ist die Konsistenz über die Zeit hinweg.
Wenn Du gerne beim gemeinsamen Sadhana mit mir dabei sein willst, kannst Du dich bei Youga dafür anmelden.
Datum? 12.12.2021
Uhrzeit? 07:30 Uhr – 10:30 Uhr
Wo? Youga Darmstadt, Rheinstraße 99.2, 64295 Darmstadt
Kosten? 28 €